Weltberühmtes Meisterwerk der Ingenieurskunst. Der Besuch der Schleusen (z. B. Miraflores) ist ein Muss.
Reisebericht Panama – zwischen Skyline, Regenwald und Pazifiktraum
21.09.25: Abflug ins Abenteuer
Der Moment, in dem das Flugzeug abhebt, fühlt sich immer gleich an: ein bisschen Aufregung und auf jeden Fall Vorfreude auf die anstehende Reise. Mit dem Direktflug von Condor ab Frankfurt nach Panama City startet meine Reise – ins Land des berühmten Kanals, tropischer Regenwälder und herzlicher Menschen.
22.09.25: Ankommen in Panama City
Es ist kurz nach zwei Uhr morgens, als ich das Flugzeug verlasse – und sofort schlägt mir die warme, feuchte Luft entgegen. Trotz der späten Stunde liegt eine besondere Stimmung in der Luft – leicht neblig und geheimnisvoll. Nach dem Einchecken in meinem Stadthotel gönne ich mir ein paar Stunden Schlaf, bevor ich neugierig die Stadt erkunde.
Panama City überrascht mich sofort: ein modernes Bankenviertel mit imposanten Wolkenkratzern, glänzenden Fassaden und geschäftigem Treiben – ein starkes Kontrastprogramm zu dem, was mich in den kommenden Tagen erwartet. Von der Uferpromenade am Pazifik habe ich einen traumhaften Blick auf die Skyline. Am Horizont sehe ich bereits die Altstadt Casco Viejo, die mit ihren Gebäuden und kolonialem Charme verlockend glitzert.
23.09.25: Geschichte, Kultur & das Wunder des Kanals
Der Tag beginnt mit einem Ausflug zu Panama Viejo – der ältesten spanischen Siedlung an der Pazifikküste Amerikas. Zwischen den Ruinen aus dem 16. und 17. Jahrhundert spürt man die Geschichte hautnah. Besonders beeindruckend ist der Turm der Kathedrale Nuestra Señora de la Asunción, von dem man einen tollen Blick über das Gelände hat. Im Museum am Plaza Mayor erfahre ich mehr über die Stadtgründung und die Zerstörung durch den Piraten Henry Morgan im Jahr 1671 – und darüber, wie aus dieser Katastrophe das heutige Panama City entstand.
Danach zieht es mich in das historische Viertel Casco Viejo. 1673 gegründet, nachdem Panama Viejo zerstört worden war, ist es heute das Herz der Stadt – mit restaurierten Kolonialbauten, Kopfsteinpflastergassen, kleinen Boutiquen und Cafés. Besonders spannend ist der Chato-Bogen, ein Überbleibsel eines alten Jesuitenklosters. Historisch besonders interessant ist seine Bedeutung: Der Bogen und die umgebenden Ruinen standen einst für die geologische Stabilität Panamas. Damals war nämlich im Gespräch, den Kanal in Nicaragua zu bauen, doch die dortige Region war durch vulkanische Aktivitäten geologisch instabil. Panama erwies sich dagegen als sicherer Standort – der Chato-Bogen wurde so zum Symbol für die Entscheidung, den Panamakanal hier anzulegen.
Am Nachmittag besuche ich das Biomuseo am Amador Causeway. Das bunte Gebäude, entworfen von Stararchitekt Frank Gehry, ist schon von außen ein Kunstwerk. Hier erfahre ich zudem Spannendes über Panamas Naturgeschichte und seine Rolle als Brücke zwischen Nord- und Südamerika.
Anschließend besuche ich die beindruckenden Miraflores-Schleusen. Zuerst tauche ich im Film „Canal de América“, erzählt von Morgan Freeman, in die faszinierende Geschichte des Kanals ein. Dann geht es auf die Aussichtsplattform – und was sich dort bietet, ist einfach beeindruckend: Ein riesiges Frachtschiff wird langsam in die Schleuse gelenkt. Innerhalb von nur 10 Minuten wird das Wasser abgelassen, die massiven Tore öffnen sich, und das Schiff setzt majestätisch seine Reise Richtung Pazifik fort. Ein eindrucksvolles Schauspiel moderner Ingenieurskunst!
Fun Fact:
1928 schwamm der Abenteurer Richard Halliburton durch den Panamakanal. Er zahlte 36 US-Cent – die niedrigste Gebühr, die je für eine Passage entrichtet wurde.
Am Abend esse ich im Canal House direkt am Kanal. Ceviche, frischer Fisch und die abendliche Brise – ein perfekter Abschluss eines eindrucksvollen Tages.
24.09.25: Begegnung mit den Emberá
Heute steht etwas ganz Besonderes auf dem Programm: ein Besuch bei den Emberá im Chagres-Nationalpark. Mit einem traditionellen Einbaumboot fahre ich über den Alajuela-See tief in den Regenwald. Die Dorfbewohner begrüßen mich herzlich mit Musik und einem großen Lächeln.
Die Frau des Dorfchefs zeigt mir die Pflanzen, die hier als Medizin oder Nahrung genutzt werden. Besonders interessant ist die schwarze Jagua-Farbe, die gleichzeitig als Insektenschutz und zur Körperbemalung verwendet wird. Zum Mittag gibt es frisch gefangenen Tilapia mit Patacones – frittierte Kochbananen, serviert auf Bananenblättern. Nachhaltiger geht’s kaum!
Im Versammlungshaus erzählen die Emberá von ihrer Lebensweise, ihren Bräuchen und ihrer Kunst. Männer schnitzen Figuren aus Holz, die Frauen flechten Körbe, die so dicht sind, dass sie sogar Wasser halten. Zum Abschluss tanzen die Frauen traditionelle Tänze, begleitet von Flöten und Trommeln, die den Regenwald und ihre Tiere repräsentieren.
Tipp:
Wer Zeit hat, sollte unbedingt eine Nacht bei den Emberá bleiben – ein unvergessliches Erlebnis, mitten im Regenwald.
Zurück in Panama City lasse ich den Tag im Restaurant Casablanca im Casco Viejo ausklingen. Das Tuna-Tiradito mit süßer Chili-Sauce ist ein Traum – mein kulinarisches Highlight der Reise.
25.09.25: Regenwaldabenteuer & Tierbegegnungen
Mein Tag beginnt im Soberanía-Nationalpark mit einem Besuch des Rainforest Discovery Centers. Vom Aussichtsturm über den Baumkronen eröffnet sich ein atemberaubender Blick auf den dichten Regenwald. Ich habe das Glück zwei Tukane zu entdecken, außerdem sehe ich Brüllaffen durch mein Fernglas, während die Geräuschkulisse aus zirpenden Insekten und Vogelrufen die Magie des Ortes unterstreicht. Der Moment auf der Plattform, hoch über den Baumwipfeln, mit der weiten Sicht über den grünen Urwald, ist einfach magisch.
Nach diesem spektakulären Start fahre ich weiter zum Gamboa Rainforest Reserve: bunte Schmetterlinge, unzählige Orchideen und der kleine, leuchtend blaue „Blue Jeans Frog“ faszinieren mich. Ein besonderer Höhepunkt ist der Besuch der Faultierstation. Hier erfahre ich, dass Faultiere über 30 Jahre alt werden können und sich so langsam bewegen, dass auf ihrem Fell Algen wachsen, die ihnen als Tarnung im Regenwald dienen.
Am Nachmittag geht es mit dem Boot auf den Gatún-See, der für den Panamakanal aufgestaut wurde. Schon beim Ablegen wird mir der Größenunterschied zwischen unserem kleinen Boot und den riesigen Frachtschiffen bewusst – ein Moment, der die Dimension des Kanals wirklich greifbar macht. Wir besuchen die Isla Mono, wo Kapuzineraffen, Brüllaffen und Titi-Affen neugierig bis ans Boot kommen. Auch Fledermäuse und zahlreiche Vogelarten kann ich aus nächster Nähe beobachten.
Die Kombination aus tierischen Begegnungen, atemberaubenden Ausblicken und einzigartiger Natur macht diesen Tag zu einem echten Highlight meiner Reise.
26.09.25: Inselzauber Taboga
Nur 45 Minuten Bootsfahrt von der Hauptstadt entfernt liegt die kleine Insel Taboga, auch bekannt als „Blumeninsel“. Hier scheint die Zeit stillzustehen. Bunte Häuser, entspannte Atmosphäre und überall sind blühende Pflanzen. Ich spaziere durch die Gassen, besuche die Kirche San Pedro – eine der ältesten in ganz Amerika – und bade anschließend im türkisblauen Wasser.
Ein Einheimischer erzählt mir, dass Piraten wie Henry Morgan hier im 17. Jahrhundert Unterschlupf fanden. 1998 wurden sogar über 1.000 alte Silbermünzen entdeckt! Heute ist Taboga friedlich, charmant und perfekt für einen Tagesausflug oder ein Wochenende zum Abschalten.
27.09.25: Farmleben & Kaffeearoma
Heute geht es aufs Land in die Region Capira. Der Farmer empfängt mich herzlich und zeigt stolz seine Plantage, auf der Kaffee, Ananas und Drachenfrüchte wachsen, eingebettet in Regenwald und entlang eines Flusses. Zuerst unternehmen wir eine kleine Wanderung zu einem der Wasserfälle – das klare, erfrischende Wasser lädt zum Baden ein und ist ein echtes Naturerlebnis mitten auf der Farm.
Anschließend erklärt mir der Farmer alles über den Kaffeeanbau: von der Ernte über die Fermentation bis zum Rösten. Ich darf beim Rösten selbst mithelfen und den intensiven Duft frisch gerösteten Kaffees erleben – ein Moment, der die Leidenschaft und das Wissen der Farmer hautnah spürbar macht. Zum Mittagessen gibt es lokale Spezialitäten wie Hühnchen, Reis, Gemüse und frisch gepressten Ananassaft von der Farm.
Der Tag zeigt eindrucksvoll, wie eng Landwirtschaft, Natur und Kultur in Panama miteinander verbunden sind. Am Nachmittag geht es weiter zur Pazifikküste nach Santa Clara, wo das Rauschen der Wellen und der warme Sand zum Entspannen einladen.
28.09.25: El Valle de Antón – das Tal im Vulkankrater
El Valle de Antón gehört zu den schönsten Orten Panamas. Auf dem Weg dorthin fällt sofort die markante Bergformation La India Dormida ins Auge – die „schlafende Indianerin“. Interessant: die Silhouette des Berges sieht tatsächlich aus wie eine liegende Frau, was der Legende nach auf eine Prinzessin zurückgeht, die aus Liebeskummer zur Statue wurde.
Bei einer Wanderung durch den Regenwald führt der Weg zum Wasserfall El Macho. Unterwegs zeigt mir der Guide Pflanzen wie „Jambú“, deren Saft als natürliches Shampoo dient – faszinierend, wie eng Natur und Alltag hier verbunden sind.
Nach dem Spaziergang bummle ich über den Kunsthandwerksmarkt und kaufe handgefertigten Schmuck eines Einheimischen, der seinen Stand dort schon seit über 20 Jahren hat. Am Abend spaziere ich am Strand von Santa Clara, während die Sonne in leuchtenden Orange- und Rosatönen über dem Pazifik untergeht. Ein perfekter Moment, um mich vom Meer zu verabschieden.
29.09.25 – Adiós, Panamá
Nach dem Frühstück heißt es Abschied nehmen. Auf der Fahrt zum Flughafen lasse ich die letzten Tage Revue passieren – moderne Städte, uralte Kulturen, unberührte Natur und Begegnungen, die bleiben.
Panama hat mich überrascht, begeistert und tief berührt. Ein Land, das alles vereint: Geschichte, Abenteuer, Lebensfreude – und Menschen mit einem Lächeln, das man einfach nicht vergisst.
Maike Laaser
Mein persönliches Fazit zu Panama
Panama ist klein, aber unglaublich vielfältig. Wer Sonne, Natur, Kultur und herzliche Menschen sucht, wird hier glücklich. Ob bei einem Besuch bei den Emberá, beim Kaffee auf einer Farm oder beim Wandern durch den Regenwald – Panama ist ein Land, das einen sofort willkommen heißt.