Karijini – Australiens zweitgrößter Nationalpark
Karijini, ein anderer Planet auf diesem Planeten
Ein Mineralien- und Pflanzenparadies mit einer Landschaft wie von einem anderen Planeten: Der Karijini-Nationalpark ist eine Oase in den Hamersley Mountains, 1.050 Kilometer nördlich von Perth in Westaustralien.
Text: Andrés Pinzón Sinuco
Seine Landschaften, Felsschluchten, fast tunnelartige Felsspalten, Canyons, Wasserfälle, und natürlichen Felspools machen ihn zu einem der meistgeschätzten Orte in diesem Teil der Welt. Touristen sind sich einig, dass es hier wie auf einem anderen Planeten aussieht. Die Landschaft sieht aus wie aus einem Hollywood-Film, Star Trek oder Star Wars.
Abenteuer pur: herausfordende Hitze, gefährliche Tiere, spektakuläre Natur
Eine fast dschungelartige Vegetation überwuchert die Canyonwände und schützt die Besucher vor Sonne und Hitze. In diesen Tunneln, Felsspalten und Büschen leben die meisten Tiere des Karijini-Parks. Eines der spannendsten Reptilien ist zum Beispiel der Australische Riesenwaran, der mit einer Länge von bis zu 2,5 Metern als die größte Echse des Landes gilt. Seien Sie vorsichtig, denn Sie könnten auch auf die giftigen Braunschlangen treffen!
Die durchschnittliche Sommertemperatur kann bis zu 35 Grad Celsius erreichen, und außerhalb der Felsen, die die Spalten und Canyons bilden, kann die Trockenheit des Bodens schockierend sein. Bereiten Sie sich also darauf vor. Es erfordert eine kollektive und persönliche Anstrengung, tief in Karijini vorzudringen, aber Sie werden feststellen, dass es sich gelohnt hat. All dies Teil ist der Magie dieses Ortes.
Erkunden des Parks
Der Karijini erstreckt sich über eine Fläche von 6.274 Quadratkilometern. Somit ist er flächenmäßig der zweitgrößte Nationalpark Australiens und bietet zahlreiche Möglichkeiten zum abenteuerlichen Wandern und Spazierengehen. Um das riesige Gelände zu besichtigen, mietet man am besten einen Geländewagen oder schließt sich einer organisierten Tour an. Wir empfehlen außerdem, sich von einem Führer begleiten zu lassen, damit Sie nicht an den unglaublichsten Sehenswürdigkeiten vorbeilaufen.
Beliebte Wanderwege in Karijini sind der Hancock-Schlucht-Weg und Weano-Schlucht-Weg. Die Weano-Schlucht ist die am leichtesten zugängliche Route. Bei beiden Routen (Hancock oder Weano) geht es darum, die herrlichen Kontraste zwischen Wasser und Fels und die herausfordernde Natur zu bewundern. Natürlich können Sie dabei auch tolle Fotos machen.
Beste Reisezeit und Campen im Park
Die beste Reisezeit ist zweifellos im australischen Winter, d.h. in den Monaten Juni, Juli und August. In dieser Zeit sinken die Temperaturen. Obwohl der Park das ganze Jahr über für Besucher geöffnet ist, ist ein Besuch im Sommer nicht zu empfehlen, da die Temperaturen auf über 40 Grad Celsius ansteigen können. Wenn Sie keine andere Wahl haben, nehmen Sie viel Wasser und Essen mit und vermeiden Sie es, zu lange in der Sonne zu laufen. Machen Sie Pausen.
Was die Unterbringung betrifft, so gibt es im Park zwei Campingplätze – mitten in der Wüste. Der eine befindet sich in der Dales-Schlucht und ist der beliebteste. Die Preise sind günstiger und das Gelände ist Teil des Parks. Dieser Campingplatz ist recht einfach und verfügt nur über sanitäre Einrichtungen. Es gibt keinen Stromanschluss, keine Küche und keine Duschmöglichkeiten. Der Preis pro Nacht beträgt etwa 12 Euro pro Person. Sie müssen gut mit Wasser, Lebensmitteln und sogar Gas ausgerüstet sein, wenn Sie die Nacht hier verbringen wollen.
Der andere Campingplatz liegt in der Nähe der Weano-Schlucht und ist ein Konzessionsgebiet eines Privatunternehmens, das über mehr Einrichtungen, Hütten und einen besseren Campingplatz verfügt. Dort gibt es Strom, Duschen und alles, was man für einen komfortablen Urlaub braucht. Der Preis pro Nacht für einen einfachen Campingplatz beträgt etwa 25 Euro.
Wie kommt man nach Karijini?
Der Karijini Park befindet sich am Banjima Drive. Der häufigste Zugang erfolgt über die westliche Route nach Tom Price, einer kleinen Stadt 75 Kilometer vom Nationalpark entfernt. Sie können den Park auch über den Great Northem Highway von Port Headland oder Newman aus erreichen. Alle Zufahrten zum Park sind asphaltiert, so dass die Einfahrt von beiden Orten aus kein großes Problem darstellt.
Wie auch immer Sie sich entscheiden, Karijini ist der Inbegriff des Abenteuers, ein moderates Risiko, wenn Sie in der richtigen Begleitung und mit einem erfahrenen Führer gehen, der Ihren Entdeckergeist in einer der weniger bekannten Ecken der Welt stärkt. Inmitten von Gefahren, Wanderungen und Naturwundern ist Karijini einer der unübersehbaren Schätze tief im australischen Kernland.
Andrés Pinzón Sinuco
Kolumbianischer Journalist und Schriftsteller mit mehr als 15 Jahren Arbeitserfahrung. MA in Atlantic Studies, Leibniz Universität, Hannover, Deutschland. Gründer des deutschen Kulturmagazins Otras Inquisiciones auf Spanisch. Freelance-Journalist für verschiedene Medien. Er arbeitete acht Jahre lang als Redakteur und Journalist bei der Zeitung El Universal, Cartagena de Indias, Kolumbien. Im Jahr 2015 war er Referent bei der dritten Ausgabe der Internationalen Konferenz über Kommunikationethik in Sevilla, Spanien, mit einem schriftlichen Beitrag zum Thema „Das Konzept der Ethik im Werk von Gabriel García Márquez“. Er ist außerdem Experte für Kulturjournalismus und Dokumentarfilme zur sozialen Sensibilisierung.