Baños de Agua Santa: Eine Wohltat für alle Sinne

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Mitten in der Mitte der Welt und in der Mitte von Ecuador: Das ist der Ort Baños de Agua Santa in der Nähe des Vulkans Tungurahua, nur wenige Kilometer vom ecuadorianischen Amazonas entfernt. Ein angenehmer und attraktiver Ort, und das aus mehreren Gründen. Der Name der Stadt ist auf das Thermalwasser der Gegend zurückzuführen, welchem eine heilende Wirkung zugeschrieben wird. Diese Stadt ist eine der Hauptstädte für Extremsportarten in Südamerika und die „abenteuerlichste Ecke“ Ecuadors, wie ihre Bewohner sie beschreiben. Eingebettet in den Anden ist Baños also der perfekte Ort, um einen Adrenalinkick zu erleben, aber auch um die atemberaubende Landschaft zu genießen und in heißen Quellen zu entspannen. Bungee-Jumping, ein paar Tage Entspannung in einem Boutique-Hotel, während man die Landschaft genießt, oder eine Wanderung über einen Rundweg zu außergewöhnlichen Wasserfällen. Baños de Agua Santa bringt all diese vermeintlichen Gegensätze zusammen.

Das heilende Wasser in Ecuador

Zur Vorbereitung oder als Abschluss eines Abenteuers empfiehlt es sich, den Körper im Thermalwasser zu entspannen, sich ein wenig dem Komfort hinzugeben und zu spüren, wie das Wohlbefinden in die Glieder und Muskeln einzudringen beginnt. In Baños de Agua Santa gibt es viele verschiedene Thermen. Eines der am meisten empfohlenen Heilbäder ist „Termas de Santa Ana“. Dieses hat den Vorteil, dass es ganz in der Nähe des Wasserfallrundwegs liegt. „Es verfügt über einen großen Pool und zwei kleinere mit heißem Wasser, welches aufgrund der Mineralien etwas trüb ist. Die Aussicht auf die Wasserfälle ist für uns die beste in der Stadt“, sagt Ángela Serrano, eine uruguayische Touristin. Laut Serrano kostet der Eintritt nicht mehr als 4 Euro. Sie empfiehlt jedoch, die obligatorische Badekappe selbst mitzubringen oder eine in den nahe gelegenen Geschäften zu kaufen, damit man keine vor Ort mieten muss.

Die Einheimischen empfehlen aber auch zwei weitere Spas ganz besonders: „El Salado“ und „Termas de la Virgen“. Beide Orte sind sehr schön und bieten sogar mehr Wellnessangebote als „Termas de Santa Ana“, aber sie haben nicht das atemberaubende Panorama der Wasserfälle.

Reisehöhepunkt: Die Überquerung der Wasserfälle

Von allen Wasserfällen in Baños de Agua Santa darf man einen nicht verpassen: „La Cascada Pailón del Diablo“. Mit einer Fallhöhe von etwa 80 Metern ist er einer der beeindruckendsten Wasserfälle in ganz Ecuador. Es gibt zwei Möglichkeiten, diesen Wasserfall zu besuchen: einen langen Weg und einen kurzen Weg. Es empfiehlt sich tatsächlich, beide Wege zu gehen, da sie sehr unterschiedliche Perspektiven bieten. Vom langen Weg aus führt der steinerne Pfad direkt an die Rückseite des Wasserfalls. Ein unvergleichliches Spektakel. Auf dem kurzen Weg hingegen überqueren Sie zwei Hängebrücken, bevor Sie eine Steintreppe hinabsteigen, um den Wasserfall von vorne zu sehen. Wenn Sie an einer Tour teilnehmen, können Sie mit einer „Chiva“ (einer Art buntem, altem, folkloristischem Bus, der nur für Touristen gedacht ist) zu einem der beiden Eingänge der Pfade fahren. „Ein weiteres unvergessliches Erlebnis war die Fahrt mit einer „Tarabita“, einer Art Seilbahn, die die Besucher horizontal transportiert, um eine andere Perspektive auf die Wasserfälle zu erhalten“, berichtet Ángela Serrano, 32.

Und die Ecuadorianer haben bei der Namensgebung der Wasserfälle viel Fantasie bewiesen: Einen davon nennen sie beispielsweise „Manto de Novia“ (Brautmantel). Nach Meinung der Einheimischen ähnelt der Wasserfall nämlich dem Mantel, den die Bräute an ihrem Hochzeitstag tragen. Man kann also nicht behaupten, dass die Ecuadorianer nicht kreativ seien. Der Name des Wasserfalls „Pailón del Diablo“ ist zum Beispiel auf die Form der Felsen unterhalb des Wasserfalls zurückzuführen. Die Einheimischen sagen, dass die Steine dort das Gesicht des Teufels bilden. Mindestens einen dieser beiden Wasserfälle sollten Sie auch auf jeden fall besichtigen. Denn auch die Fahrt von den Hotels zu den Wasserfällen ist ein faszinierendes Abenteuer.

Die Schaukel am Ende der Welt

Auch wenn es auf Fotos sogar etwas gefährlich aussieht, ist die so genannte „Schaukel am Ende der Welt“ ein weiteres Erlebnis, das man in diesem einzigartigen Teil der Erde nicht verpassen sollte. Es handelt sich um eine Schaukel mit sehr langen Seilen, die so an einem Baum (mit kleinem Baumhaus) befestigt wurden, dass beim Schaukeln der Vulkan Tungurahua einen Rahmen im Hintergrund bildet. Man muss schon etwas anfängliche Angst überwinden, denn die Schaukel befindet sich in beträchtlicher Höhe, aber wenn man erst einmal sitzt, verschwindet das Schwindelgefühl und man erlebt stattdessen einen seltenen Nervenkitzel mit atemberaubender Aussicht.  Die Baum mit der Schaukel steht in einem von Hunderten von Kolibris bewohnten,  sorgfältig angelegten Garten namens Casa del Árbol, mit Pflanzen und Blumen auf Wegen, die zu Aussichtspunkten führen, von denen aus man die ganze Stadt überblicken kann.

Baños de Agua Santa, in dem etwa 489.000 Menschen leben, verdankt seine enormen touristischen Alternativen dem Zusammentreffen und der Beständigkeit von Künstlern, Bohemiens und Sybariten aus der ganzen Welt, die diesen Ort als Schauplatz ihres Vergnügens und als Anregung für ihre persönliche Inspiration gewählt haben. Alles in allem ist Baños de Agua Santa ein sehr attraktiver Ort. Ob Rafting betreiben, über eine lange Hängebrücke durch den Dschungel wandern, oder sogar mit einem Führer Gleitschirmfliegen gehen: Sie haben die Wahl! All dies wird von einem gastronomischen Angebot umrahmt, das von Barbecues, Avocado, Craft-Bieren und allen Arten von Salaten, die für die Region typisch sind, geprägt ist. Baños de Agua Santa wird gewöhnlich als „unvergesslich“ beschrieben.

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